
Im Sommer 2018 tauschten wir unseren Hof mit dem Haus einer befreundeten Familie in Toulon, Südfrankreich, und konnten so ein wenig mit den Südfranzosen mitleben und deren Lebensgefühl lieben lernen.
Obligatorisch wird zum Essen eine Flasche Rosé geöffnet und der ist tatsächlich im Sommer ein herrliches Getränk, begeistert Frauen und Männer, jung und alt gleichermaßen. Und er ist unkompliziert zu trinken, jeder Schluck macht Freude. Diesen „Wert“ haben wir dort kennengelernt, zuvor war beim „Weinverkosten“ immer im Hinterkopf, welche Nuancen er hat und ob er der Rebsorte und dem Herkunftsgebiet entspricht, etc. – also fast das Gegenteil von „unkompliziert“.
Dann folgte in Oberösterreich beim Obst der „Jahrhundert-Jahrgang“
Während wir im Grünland unter dem extremen Regenmangel und den einzigartig vielen Sonnentagen litten, waren das die besten Bedingungen für sehr extraktreiches Obst. Und weil es in diesem Jahr keine Spätfröste gab, das Wetter während der Blüte optimal war und die Bäume wegen der Mindererträge der Vorjahre viele Kraftreserven hatten, gabe es auch ganz viel davon.
Als gegen Ende der Saison die Erntemengen der „Standardsorten“ schon mit deutlicher Übermenge in den Tanks war, kam erst das wahrlich einzigartigen Mostbirnen: groß, saftig, goldgelb, süß, kaum Gerbstoff, intensivster Geschmack.
Die Idee eines oberösterreichischen Rosé entstand
Beeindruckt vom südfranzösischen Rosé nutzen wir die Chance einen neuen Weg zu beschreiten um möglicherweise ein oberösterreichisches Pendant zu schaffen:
Einen Rosè aus Birnen, der eben auch in der Farbe schon dieses eichte Rosé mitbringt, der blumig in der Nase ist, leicht und elegant wirkt, trotzdem aber Gehalt hat und die Kräuterfrische und leicht herben Töne des französischen Rosé mit dem leichten Gerbstoff der Speckbirne ersetzt.
30 Bio-Bauern aus dem Mühlviertel lieferten uns dafür den Grundstoff: Die letzten – und damit vollreifen – Birnen, jede einzelne händisch geklaubt und zu uns am Hof geliefert.
Ergebnis: Beeindruckende Fruchtigkeit und Leichtigkeit
Sehr breiter und intensiver Birnenduft, weich am Gaumen mit eleganter Restsüße die mit der milden Säure spielt, wirkt sehr leicht weil auch nur 7,8% Alkohol (was für Most natürlich viel ist, mit Wein verglichen aber eben sehr leicht wirkt), im Abgang doch ein leichter Gerbstoff der eine gewisse Würzigkeit im Nachhall bringt.