Apfelgärungsessig mit Quendel

Quendel. Der Wilde Thymian aus dem Mühlviertel

Kräuteressig ist für uns Neuland. Aus diesem Grund haben wir uns bei der Produktentwicklung Unterstützung von Kräuterexpertin Marlies Resch von Quendelgrün geholt. Was wäre bei diesem Namen passender, als ein Quendelessig? Der Quendel ist der wilde Thymian und die Leitpflanze des angrenzenden Naturparks Mühlviertel. Für unseren Essig durfte dieser einige Monate lang in echtem Apfel-Gärungsessig baden. Das angenehm würzige aber milde Aroma ist herrlich. Aber jetzt lassen wir Marlies zu Wort kommen, die uns an ihrem Wissen rund um diese tolle Pflanze Teil haben lässt.

Wenn der Quendel blüht...

Wenn der Quendel im Mühlviertel blüht bedeutet das Sommer! Die mageren und von Quendel besiedelten Böschungen werden zur Blütezeit in ein duftendes lila Blütenmeer verwandelt, das von den Insekten heiß geliebt wird und auch wir Menschen hervorragend zum Sammeln des vielseitig verwendbaren Krautes verwenden können.

Quendel ist der umgangssprachliche österreichische Name des wilden Thymians, auch Arznei-Thymian oder Feld-Thymian genannt. Quendel ist eine Sammelart, die viele Unterarten und Varietäten dieser Pflanze beinhaltet. Quendel besiedelt unterschiedlichste Standorte und ökologische Nischen. Das führt dazu, dass die Pflanze eine Variabilität in den Pflanzenmerkmalen und auch im Geschmack sowie Geruch aufweisen kann. Beispielsweise kann oben auf einem Hang ein herb duftender Quendel wachsen und weiter unten ein zitronig duftender Verwandter stehen.

Mühlviertel &
der Quendel

Der Quendel liebt sonnige, trockene, felsige und nährstoffarme Standorte. Das sind Bedingungen mit denen das Mühlviertel vielerorts dienen kann. Deswegen fühlt sich die Wildpflanze in dieser Region an mageren Böschungen und Trockenwiesen so wohl. Zur Blütezeit von Ende Juni bis Ende September verwandelt sich die Polsterpflanze in ein lila Blütenmeer – das ist nun ein Hotspot für viele Insekten und Schmetterling, die den Quendel als Futterpflanze nutzen.

Botanik

Quendel zählt zu den Halbsträuchern. Das bedeutet, dass der untere Teil der Pflanze verholzt ist und daraus Jahr für Jahr neue krautige Triebe wachsen. Der polsterbildende wilde Thymian breitet sich kriechend aus und bleibt daher mit rd. 15 cm auch recht nieder.

An den vierkantigen und oft rot bis lila überlaufenen Trieben finden sich gegenständig angeordnete kleine und elliptische Blätter, die das gesamte Jahr aromatisch sind. Besonders toll ist das Aroma der Pflanze zur Blütezeit im Sommer (Ende Juni bis Ende September). Die rosa bis lila Lippenblüten sind in einem dichten Blütenstand an den Zweigenden angeordnet.

Göttliches Kraut der Liebe

Der wohlriechende und aromatische Quendel war den Liebesgöttinnen Aphrodite und Freya geweiht. So wurde die Pflanze auch in längst vergangenen Zeiten verwendet: zur Stärkung der Geschlechtsteile sowie bei Schwangerschaften und Geburt. Eine besonders schöne und bedeutende Geste war es früher, seiner Angebeteten ein Sträußchen Quendel zu überreichen. Das galt als offener Gunstbeweis. Überdies hinaus wurde der Quendel seit jeher als Hustenkraut verwendet. Schon damals war bekannt, dass der Wilde Thymian schleimlösend und hustenstillend wirken soll.

Verwendung

Quendel ist bekannt für sein ätherisches Öl, das schon von Weitem vernommen werden kann. Darüber hinaus stecken Gerbstoffe, Bitterstoffe, Mineralstoffe uvm. in dem wohlriechenden Kraut. Aufgrund seiner wertvollen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe ist der Quendel seit jeher und auch heute noch beliebt als Hausmittel bei Husten. Gern werden mit dem Quendel Tees, Oxymel und auch Kräuter-Honig zubereitet. Der Quendel zeichnet sich auch als verdauungsförderndes Kraut aus. Ideal, um die Wildpflanze als Würzkraut in der Küche zu verwenden, damit ein Kräutersalz zuzubereiten oder als aromatischen Quendel-Essig zu verwenden. (Hier geht’s zum Quendelessig im Webshop.)